Wie mein Herz mich zum Coaching von Herzensangelegenheiten führte.

Der Weg zu meinem jetzigen Sein als Coach/Berater, wurde zunächst einmal über einige Jahrzehnte über mein physisches Herz definiert. Mein Lebensthema „Herz“ war mir schon im Mutterleib vorbestimmt, von dem Moment an, wo es zum ersten Mal schlug.

1.Sonntag, der 18.02.1962 Hausgeburt in der Eifel: 

Das ist zunächst einmal nichts Besonderes. Zu dieser Zeit wurden viele Kinder zuhause geboren. Ich kam mit den Füßen zuerst auf die Erde und ich brachte direkt Kummer und Sorge mit ins Leben meiner Eltern. Beim ersten abhören meines Herzens machte die Hebamme ein sorgenvolles Gesicht. „Da ist ein Geräusch!“

2. Meine Kinderjahre: „Pass auf dich auf!“

Das war wohl der meist gesprochene Satz meiner Eltern, denn sie sahen meine blauen Lippen, der Herzfehler war nicht zu überhören und auch nicht zu übersehen. Mir ging schnell die Puste aus, aber ich war eine kleine Kämpferin. Alles was ich konnte, machte ich alleine und ich versteckte meine Gefühle gerne hinter einem Lächeln.

3. Im richtigen Jahrhundert geboren, aber ein Jahrzehnt zu früh:

„Das Kind muss operiert werden, sonst wird es keine 18 Jahre“ erfuhren meine Eltern vom Kardiologen. Sie hatten es echt nicht leicht mit mir als Sorgenkind. In den 60er Jahren gab es noch keine Herzkatheteruntersuchung. Also versuchten die Ärzte als ich 5 Jahre alt war (wie auf dem Weihnachtsfoto) ohne klare Diagnose zu operieren. Der Fehler war beim Öffnen des Brustkorbs nicht ersichtlich, also wurde ich einfach wieder zugenäht.

4. Ein paar Quadratmillimeter von mir in München:

1972 wurde ich von Deutschlands Pionier der Kinderkardiochirurgie, Herrn Professor Dr. Bernhard Kreutzberg in der Bonner Uniklinik erfolgreich operiert. Die mittlerweile entwickelte Herzkatheter Untersuchung brachte die klare Diagnose einer Aortenklappenstenose. Also wurde mein Brustkorb ein weiteres Mal geöffnet und Prof. Kreutzberg entdeckte ein Band an der Aortenklappe, deren vollständiges Schließen von Geburt an nicht möglich war. Das so ein Band bisher noch nie gesichtet worden war, wurde dieser winzige Teil meines Herzens in die anatomische Schausammlung der Ludwig-Maximilian-Universität in München aufgenommen.

5. Die Sensibilität eines Herzkindes:

Nachdem ich die große Herzoperation überstanden hatte, musste ich mich wieder ins Leben zurück kämpfen, ich hatte fast ein halbes Schuljahr auf dem Gymnasium verpasst, was sich nicht gut auf meine Noten auswirkte. Ich spürte, dass ich ansonsten auch anders war als die meisten meiner Mitschüler: ein kleines bisschen stiller und nachdenklicher. Die zweite Operation am offenen Herzen hatte mir die Option, eventuell nicht mehr aufzuwachen, sehr bewusst gemacht. Ich begann mich für Gefühle und Reaktionsweisen anderer Menschen zu interessieren, so wurde ich eine gute Beobachterin und eine gute Zuhörerin. Das folgende Foto stammt aus der Zeit, als ich 10 Jahre alt war.

6. Zum ersten Mal Normalität:

In den darauffolgenden Jahren lebte ich ein Leben mit einem Herzen, das voll funktionsfähig war. Nur die Narbe – gut sichtbar, wenn ich ausgeschnittene T-Shirts trug, die blieb und viele Menschen starrten sie an. Ich verliebte mich mit 16, machte mein Abi, heiratete meinen ersten Freund und wurde mit 27Jahren Mutter. Das hatte ich mir gewünscht und alles verlief vollkommen komplikationslos: Mama und Sohn beide gesund. Ich studierte Sozialpädagogik und nach meinem Diplom machte ich mein Anerkennungsjahr in einem psychologischen Institut.

7. Mein Bedürfnis nach Tiefe:

Meine Affinität zum Studium der menschlichen Psyche, gab es schon lange in mir. Mich interessierten Menschen und ihre Lebensgeschichten. Ich hörte ihnen gerne zu und irgendwann in diesem Anerkennungsjahr begann ich meine erste Weiterbildung und erlernte die Lösungsorientierte Gesprächstherapie nach Steve de Shazer. Ich bemerkte, dass ich mehr als ein gutes Gespür hatte, manches wusste ich einfach, damals war mir das ein wenig unheimlich. Aber da mein Vater diese Fähigkeit auch hat, dachte ich, dass sich das vererbt hat.

8. Winter 2003/2004:

Es fühlte sich wie eine normale Erkältung an. Aber sie war es nicht, denn diese lange Grippe verursachte eine Entzündung der operierten Herzklappe. Das katapultierte mich von der Herzleistung her in einen Zustand wie in den 70 er Jahren. Die Endokarditis zerstörte meine rekonstruierte Herzklappe und ich musste ganz dringend und ganz schnell in eine Herzklinik. Ich kämpfte gegen meine Todesängste und wusste, ich muss da durch, durch dieses Nadelöhr der 3. Operation am offenen Herzen. Seit 2004 klicke ich und habe Carbon in meinem Herzen. Wieder hatte ich Schwierigkeiten zurück ins Leben zu finden. Aber meine Entscheidung Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden, schenkte mir Lebensmut und eine Zukunft als Selbstständige.

9. Die Herzens-Themen von Anderen:

Im Februar 2007 eröffnete ich meine eigene Praxis. Ich weiß noch wie unsicher ich war und meinem Vater sagte, dass ich hoffen würde der Aufgabe gewachsen zu sein. Mein Vater strahlte mich an und lachte und sagte „Hildegard, das hier machst du dein ganzes Leben schon, nur jetzt stellst du Rechnungen dafür!“ Seitdem höre ich mir die Herzens-Themen, oder Erlebnisse anderer Menschen zu 100% auf sie konzentriert, an. Meine eigene Geschichte hatte mich gelehrt, wie schön es ist, wenn man über Ängste, Traurigkeiten und über schwierige Beziehungen sprechen kann mit jemand, der wirklich zuhört und einen nicht mit Floskeln abspeist. Ich erweiterte meinen Methodenkoffer jährlich, denn ständige Weiterentwicklung war und ist für mich megawichtig.

10. Von der Arbeit vor Ort in die Arbeit Deutschlandweit Online

Bedingt durch den Pandemiebeginn 2020 und durch die Tatsache, dass ich Anfragen von Menschen bekam, die weiter von mir entfernt wohnten, entschied ich meine Praxisräumlichkeiten aufzugeben und mein Wirken online anzubieten.

Seitdem bin Ich Coach für Herzensangelegenheiten von Menschen in Krisen und psychologische Beraterin für Menschen, die mithilfe meines Wissens und meine Expertise ihr Leben zum Guten verbessern wollen.

Einen Großteil meiner Expertise habe ich durch das Durchleben und Bewältigen meiner eigenen Krisen erworben.

Wenn du auch eine schwere Krise bewältigen musst, ich bin gerne für dich da.

Kremer Kintsugi Coaching




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Über den Autor Hildegard

Hildegard Kremer ist Coach und psychologische Beraterin für Menschen in Krisen. Sie entwickelte das Kintsugi-Coaching, das entstanden ist aus ihrer Idee, sich die Philosophie des japanischen Kintsugi- Verfahrens zunutze zu machen im Coaching. Zerbrechen-Zusammenfügen-Vergolden der Bruchstellen sind die Elemente mit denen sie arbeitet. Außerdem bietet sie psychologische Beratung an zu vielen Problemstellungen.

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